Wir sind eine FAIRTRADE-Gemeinde!

 

So kam es zur FAIRTRADE-Gemeinde

Am 28.06.2011 verabschiedete der Gemeinderat eine Resolution zur Unterstützung von FAIRTRADE.

Am 10.10.2011 konnte BGM Kurt Jantschitsch um 19:00 Uhr die erste Sitzung des Arbeitskreises FAIRTRADE der  Marktgemeinde eröffnen.

Gemeinsam mit Herrn Thomas Wackerlig von FAIRTRADE Österreich konnten 5 Ziele zur Erlangung des FAIRTRADE Gütesiegels für die Gemeinde erarbeitet werden.

Ein wichtiges Ziel ist die Einbindung der Wirtschaftsbetriebe von Bad Pirawarth, da nur durch die Zusammenarbeit mit diesen eine Sensibilisierung der Bevölkerung zum Thema "Fairen Handelns" sinnvoll ist. Daher waren ab 20:00 Uhr die Gewerbetreibenden der Gemeinde zu einer Informationsveranstaltung eingeladen. Die beruhigende Atmosphäre der Dependance lud nicht nur ein sich vom FAIRTRADE Gedanken anstecken zu lassen, sondern auch um im Anschluss des Vortrages von Herrn Wackerlig eifrig zu diskutieren und Zukunftspläne zu schmieden.

Die Teilnehmer der Veranstaltung von links nach rechts:

Johann Enne (ADEG Nahversorger), Hedwig Köberl (Einkaufsleitung Kurhotel GmbH & Co KG Bad Pirawarth), Thomas Wackerlig (FAIRTRADE Österreich), Alfred Stepanoy (Geschäftsführender Gemeinderat), Leopold Krenn (Video-TV Sat Verkauf und Service), Bettina Gaismayer (Gemeinderätin), Ing. Gerhard Lahofer (Baumeister, Obmann Wirtschaftsbund), Rosa Neustifter (Kollnbrunner Bauernladen), Edith Grames (Regionalbüro Südl. Weinviertel), Andrea Grames (Amtsleiterin, Mitinitiatorin der FAIRTRADE Gemeindeidee in Bad Pirawarth), Maria Parth (Vertreterin der Pfarrgemeinde), Dir. Kurt Jantschitsch (Bürgermeister)

Wofür steht FAIRTRADE

Strategie zur Armutsbekämpfung

Unsere Vision: eine Welt in der alle Kleinbauernfamilien und PlantagenarbeiterInnen in Entwicklungsländern nachhaltig ein sicheres und menschenwürdiges Leben führen und ihre Zukunft selbst gestalten können.

FAIRTRADE-Kleinbauern-Kooperativen und -Plantagen erhalten für ihre Produkte ein stabiles Einkommen. Durch die Kombination von fairen Preisen und der Ausbezahlung einer FAIRTRADE-Prämie können immer mehr Kleinbauern-Kooperativen längerfristig planen und Investitionen in Infrastruktur oder Produktion vornehmen, um die Qualität zu verbessern und Verarbeitungsprozesse zu optimieren.

Bessere Arbeitsbedingungen

Produkte mit dem FAIRTRADE-Gütesiegel sichern auch lohnabhängigen ArbeiterInnen auf Plantagen, Blumenfarmen oder in Teegärten bessere Arbeitsbedingungen und geben Vertrauen und Sicherheit für die Zukunft. Verbot von ausbeuterischer Kinderarbeit, Arbeitsschutz oder Vereinigungsfreiheit stärken das Selbstwertgefühl der Einzelnen.

Schutz der Umwelt

Umweltschutz ist ebenfalls ein wichtiger Aspekt im Fairen Handel, weil dieser das Wohlergehen, die Gesundheit und den Lebensunterhalt der Menschen beeinflusst, die auf dem Land arbeiten und leben. Im Fairen Handel sind der Einsatz von gentechnisch-modifiziertem Saatgut sowie der Einsatz von hochgiftigen Agrochemikalien verboten. Die Kleinbauernfamilien werden finanziell unterstützt, ihre Produktion auf biologische Anbaumethoden Schritt für Schritt umzustellen, Wiederaufforstung zu betreiben, Wasser zu sparen und sich ökologisch fortzubilden.

Nur durch Eigenverantwortung kann Hilfe zur Selbsthilfe nachhaltig erfolgreich sein! Lesen Sie mehr zu den positiven Auswirkungen des Fairen Handels auf benachteiligte Kleinbauernfamilien und ArbeiterInnen auf Plantagen, Teegärten oder Blumenfarmen sowie auf die umliegenden Gemeinden in unserer Rubrik Produzenten.

Das FAIRTRADE Gütesiegel

Das FAIRTRADE-Gütesiegel ist das weltweit bekannteste Sozialsiegel für fairen Handel und ist bereits auf mehreren Tausend Produkten in etwa 70 Ländern abgebildet. Das FAIRTRADE-Gütesiegel steht im Besitz und unter dem Schutz von Fairtrade International, kurz FLO.

Das FAIRTRADE-Gütesiegel stellt sicher, dass das Produkt den von FLO festgelegten sozialen, ökonomischen und ökologischen Standards entspricht, deren Einhaltung unabhängig kontrolliert wird. Das Gütesiegel dient ausschließlich der Kennzeichnung von Produkten und lässt sich nicht auf Unternehmen übertragen.

Produkte mit dem FAIRTRADE-Gütesiegel in Österreich

Das FAIRTRADE-Gütesiegel hat in Österreich einen gestützten Bekanntheitsgrad von  83 % in Österreich (AC Nielsen 2010); 77 % der österreichischen KonsumentInnen vertrauen dem FAIRTRADE-Gütesiegel und schätzen die FAIRTRADE-Standards als streng ein (GlobeScan 2008).

Mehr als 600 Produkte in Österreich tragen bereits das FAIRTRADE-Gütesiegel und stehen für Genuss mit gutem Gewissen. Darüber hinaus sind rund 80 % aller in Österreich verkauften Produkte mit dem FAIRTRADE-Gütesiegel aus biologischem Anbau. Unsere Produktdatenbank ermöglicht KonsumentInnen eine einfache und bedienungsfreundliche Suche nach Produkten mit dem FAIRTRADE-Gütesiegel.

Rückverfolgbarkeit vom Ursprung bis ins Ladenregal

Wer Produkte mit dem FAIRTRADE-Gütesiegel kauft, unterstützt mit seinem Kauf nachweislich Produzentenorganisationen, wie Kleinbauern-Kooperativen und ArbeiterInnen auf Plantagen, in den sogenannten Entwicklungsländern. Bei den meisten Produkten - derzeit mehr als 75% - ist eine direkte Verfolgbarkeit zum Ursprung gegeben: das Produkt mit dem FAIRTRADE-Gütesiegel kann in jeder Phase der Produktion und Verarbeitung von „nicht-FAIRTRADE“‐Produkten getrennt weiterverarbeitet werden. Das ist ua. bei Kaffee, Bananen, Rosen, Baumwollprodukten, Reis, Nüssen, Trockenfrüchten oder Honig der Fall. Auch bei kleineren Unternehmen, wie bei der Schokolade-Manufaktur Zotter, die selbst 100% FAIRTRADE-Produkte weiterverarbeiten, ist die direkte Rückverfolgbarkeit gegeben.

Grenzen der Rückverfolgbarkeit

Es gibt Ausnahmen für Produkte, bei denen die Produzentenorganisationen keine Kontrolle über die Weiterverarbeitung ihrer Rohstoffe haben und auch eine getrennte Verarbeitung in den jeweiligen Fabriken weder aus ökonomischer noch aus logistischer Sicht sinnvoll wäre. Eine direkte Rückverfolgbarkeit ist in diesen Fällen nicht für alle Produktionsbereiche möglich, ohne dabei den Schwächsten in der Lieferkette - den Kleinbauern und –bäuerinnen sowie den ArbeiterInnen auf den Plantagen - zu schaden oder sie gar vom fairen Handel auszuschließen. Das betrifft Zucker, Tee oder Orangensaft und Schokolade.

Die Rückverfolgbarkeit erfolgt in diesen Fällen indirekt über eine detaillierte Dokumentation, in der dargestellt wird, woher ein Produkt stammt und wohin es verkauft wurde. FLO‐CERT GmbH als unabhängige Zertifizierungsorganisation führt strenge Überprüfungen der Dokumente durch, um sicherzustellen, dass die äquivalente Menge von FAIRTRADE‐Produkten gekauft und verkauft wurde und verfolgt auf diese Weise die Menge durch die gesamte Lieferkette hindurch.

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